Neuigkeiten aus Nebelschütz

Gewächshaus, Anzucht, Spargelpflanzung im April, Beerensträucher in den Boden etc.

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Nach der Gründung des ersten Erzeugerbetriebes, der Permagold Oberlausitz GmbH in Nebelschütz, entwickeln sich nach der Pacht von zusätzlichen Flächen und der Erweiterung der Gärtnerei die Dinge langsam aber stetig. Das große Gewächshaus ist fertig und wird für die Anzucht weiter vorbereitet. Darin stehen mittlerweile viele Hochbeete. Diese sind am Boden mit abgelagertem Holz und nach oben hin mit Mist, Kompost und Mutterboden gefüllt. Das Holz in den Hochbeeten wird sich mit der Zeit zersetzen und der Humusbildung dienen. Mit dem Gewächshaus hat die Gärtnerei nun mehr Möglichkeiten, Pflanzen anzuzüchten und zu produzieren – und das vollkommen wetterunabhängig!

Altholz in den Hochbeeten (Bild: Permagold)
Fertiges, noch unbepflanztes Hochbeet (Bild: Permagold)

Darüber hinaus werden im gesamten Bereich der Gärtnerei stetig weiter Gehölze gepflanzt, darunter Nussbäume, Aroniasträucher, Johannisbeersträucher, rote, schwarze, weiße und violette (Moment violette?… nein, die gibt es noch nicht :-)). Die Beerensträucher werden häufig selbst über Stecklinge vermehrt; das ist praktisch und ein gutes Beispiel dafür, wie viel Reichtum uns eigentlich zur Verfügung steht. In die Pflanzlöcher geben wir etwas Pflanzenkohle, oben drauf reichern wir mit Mist sowie Urgesteinsmehl an. Zuletzt wird Mulchmaterial aus Miscanthus-Häcksel aufgetragen.

Pflanzung von Johanisbeersträuchern im Mai 2023 (Bild: Permagold)

Grünspargelpflanzung

Ein Highlight war in diesem Frühjahr die Pflanzung des Grünspargels. Über 2.000 Pflänzchen wurden in zum Teil herausfordernden Arbeitsbedingungen in den Boden gebracht. Auch am Bauhof in Nebelschütz wurden übrige Pflanzen gesetzt. Grünspargel ist ein kostbares Gemüse, das weniger Arbeit verursacht als der Anbau von Bleichspargel.

Standortansprüche

Grünspargel liebt einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort im Garten. Der Boden sollte durchlässig, humusreich und ausreichend mit Nährstoffen versorgt sein. Der Boden in Nebelschütz hat leider keine idealen Standortbedingungen, denn wir haben im Bereich der Gärtnerei, der zur Pflanzung vorgesehen war, eher bindigen Boden. Daher wurde hier etwas anders verfahren. Zur Vorbereitung der Beete wurden zunächst Gräben angelegt, die mit Holz und Mist aufgefüllt und anschließend mit Oberboden abgedeckt wurden. Damit entstanden hier Dämme, die auch für einen besseren Feuchtigkeitshaushalt sorgen. Im Zuge der Pflanzung wurden zusätzlich Kompost in Mischung mit Sand eingebracht und abschließend eine Mulchdecke aus Miscanthus-Häcksel und eine „Prise“ Urgesteinsmehl aufgebracht. Nach einiger Zeit wird der Spargel den Boden bis zu einer Tiefe von 1 Meter durchwurzeln. Die Ansprüche an den Nährstoffgehalt liegen im mittleren Bereich. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 6 liegen.

Herkunft des Spargels

Unsere Spargelpflanzen stammen aus der Deutschen Spargelzucht aus dem Norddeutschen Lande in Alt Mölln.  

Gärtnerin Elli erklärt den Helferinnen und Helfern die Pflanzung des Grünspargels (Bild: Permagold)

Pflanzung

Grünspargel wird als einjährige Jungpflanze ab Ende März bis Mitte April gepflanzt.  In der Vollertragszeit können 100 Pflanzen etwa einen Ertrag von 20 bis 25 kg erbringen. Den Pflanzabstand haben wir mit 40 cm in der Reihe festgelegt. Die Hügelbeete haben zueinander einen Abstand von 1,10 m zwischen den Reihen. Die Gassen zwischen den Reihen können in den ersten Jahren als Gemüsebeete genutzt werden.

Wurzel des Grünspargels (Bild: Permagold)
Pflanzabstand beachten! (Bild: Permagold)

Pflege

Während des Sommers werden die Beete locker und feucht gehalten. Im Oktober wird das Spargellaub direkt am Boden abgeschnitten und von der Fläche entfernt, damit keine eventuell anhaftenden Krankheiten, wie zum Beispiel der Spargelrost, überwintern können.

Ernte

Unser Grünspargel muss nun erst einmal wachsen – das kann bis zu drei oder vier Jahre dauern. Erst dann können die grünen Triebe geerntet werden. Dabei werden diese direkt über der Erde abgeschnitten, solange ihre Köpfe sich noch nicht öffnen. Meist wird eine Stangenlänge von 15 bis 25 cm erreicht.

Die Stangen sind so zart, dass man sie nicht zu schälen braucht. Die Erntezeit endet jeweils Ende Juni. Danach müssen sich die Pflanzen vom Schnitt erholen und wachsen, damit sie für einen kräftigen Austrieb im nächsten Jahr Reservestoffe bilden und einlagern können.

Einige Angaben zum Spargelanbau sind der Website der Landwirtschaftskammer Niedersachsen entnommen.

Da schau her! Die ersten Spargelpflanzen zeigen sich bereits einige Tage nach der Pflanzung (Bild: Permagold)

Aktuell bedingen der Kauf und die Pflanzung von Mehrjahreskulturen und Obstgehölzen einen höheren finanziellen Aufwand, obwohl bei Permakultur- und anderen regenerativen Systemen der Fruchtertrag aber erst Jahre später eintritt. Allein mit Gemüse, Kräutern und Beeren sowie den Verarbeitungsprodukten im Direktvertrieb ist dieser Aufwand bisher (noch) nicht zu kompensieren. Wir unterstützen als Genossenschaft deshalb den Aufbau der Permagold Oberlausitz GmbH weiter finanziell als auch mit den regelmäßigen Arbeitseinsätzen vieler Freiwilliger sowie der Mitarbeit von drei Praktikant:innen im Jahr 2023.

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