Nikolaus und Carsten sind angetreten, die Aufgaben von Karl zu übernehmen. In dieser neuen Rolle liest du hier nun auch ihr Update.
Das Jahr 2020 begann für uns bei Permagold bewegt! Zahlreiche neue Gedanken entstanden und bestehen, letztlich auch aufgrund der veränderten Personalsituation in Vorstand und Aufsichtsrat. So gibt es „inoffiziell“ seit Oktober zwei neue Vorstände und Karl wechselte in den Aufsichtsrat. Wir berichteten zum Jahreswechsel kurz darüber. „Inoffiziell“ deswegen, weil die offizielle Eintragung im Genossenschaftsregister nach wie vor nicht erfolgte, da Formalitäten eine weitere Nacharbeitsschleife erforderten. Dies sollte aber nun demnächst erfüllt und damit abgeschlossen sein, so dass wir Vorstände, Nikolaus und Carsten, umfänglich agieren können.
Der Übergang von Karl als alleiniger Akteur auf uns beide fiel uns doch schwerer als zunächst erwartet und eigentlich stecken wir immer noch in der Einarbeitungsphase. Denn die Themen und deren Hintergründe und Zusammenhänge sind mittlerweile doch recht komplex und nicht ganz so einfach zu übernehmen. Wir lernen also noch und das wird auch eine ganze Weile noch so bleiben.
Nikolaus und Carsten, wer sind die eigentlich? Die Frage möchten wir gern beantworten!
Nikolaus Raben: Als „Wessi“ bin ich aufgewachsen in Hamburg. Beruflich war ich viele Jahre als Geschäftsführer in mittelständischen Unternehmen in der internationalen Güterlogistik unterwegs. Seit mehr als fünfzehn Jahren unterstütze ich Unternehmen in ihrer Weiterentwicklung, speziell in Phasen der Veränderung, des Wachstums und der Krise. Dies tue ich sowohl begleitend als auch als Interim Manager. Darüber hinaus bin ich nunmehr fünfzehn Jahre als Lehrbeauftragter an der DIU Dresden International University für Themen der Unternehmensführung aktiv, was mich mehr und mehr nach Sachsen führte. Heute unterstütze ich von Dresden aus vermehrt regional ansässige Unternehmen und begleite sie auf ihren Entwicklungswegen durch Veränderungen, Wachstum oder auch Krisen. So kam ich bereits 2017 als Beirat zu Permagold. Privat bin ich von Kindesbeinen an ein ausgeprägter Pferdefreund, glücklich verheiratet und habe eine mittlerweile erwachsene Tochter. Meine Motivation ist, Permagold auf dem Weg zu halten, damit wir mit unserem Wirken einen bedeutsamen Beitrag zur zukunftsorientierten und nachhaltigen Landwirtschaft leisten können!
Dr. Carsten Glock: Mein Leben ist stark geprägt von Grenzen – und deren Verschiebung. Aufgewachsen bin ich an der Grenze von Thüringen zu Hessen und konnte als Kind der DDR schon Steine in den Westen schmeißen, theoretisch zumindest. Diese Grenze ist im Jahr meiner Einschulung gefallen, der weitere Schulweg führte dann täglich auch durch Hessen. Danach haben es mir die Grenzen der Chemie angetan. Durch die Synthese, Charakterisierung und Publikation neuer Moleküle konnte ich diese diesmal mit eigener Kraft verschieben. Aktuell arbeite ich hauptamtlich mit vielen Kolleginnen und Kollegen an der Verschiebung der Grenzen automatisierter Fertigung in der Halbleiterindustrie. Um dauerhaft oder permanent an diesen Grenzen arbeiten zu können braucht es ein stabiles Fundament. Mein persönliches habe ich im Norden von Dresden zusammen mit Partnerin, zwei Kindern, Bienen, Garten, Fermenten und Trompete gefunden. Das gesellschaftliche Fundament möchte ich mit meiner Arbeit bei Permagold stärken. Mit Lebensmitteln, die ihren Namen verdienen – erzeugt aus lebendigen Böden unserer Umgebung wollen wir den Anfang machen. Miteinander – Füreinander!
Wofür stehen wir als neuer Vorstand? Wir möchten erreichen, dass unsere Genossenschaft zukünftig solide wirtschaften kann. Hierzu bedarf es viel Kreativität beim weiteren Auf- und Ausbau, Vernetzung in Kultur, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie natürlich die Gemeinschaft und den Austausch mit unseren Mitgliedern!
Was wollen wir?
Wir wollen den Beweis führen können, dass Menschen von und mit Permakultur gut leben können. Wir wollen ein funktionierendes operatives Geschäft aufbauen. Wir möchten uns eng vernetzen mit Landeignern, z.B. Kommunen und Landwirten. Und wir wollen weitere Aspekte der Permakultur ergänzend zur Landwirtschaft integrieren, z.B. Bildungsangebote, Bauwesen, …. Schließlich wollen wir Permagold als Interessenvertretung für Permakultur etablieren.
Was haben wir in den letzten Monaten gemacht?
Den Prozess der Übernahme der Aufgaben von Karl haben wir schon beschrieben. Und der ist noch nicht zu Ende! Darüber hinaus aber sind wir dabei, die Strategie, die Prozesse und die Aufgaben zu überprüfen und ggfs. nachzujustieren. Wir haben unseren internen Austausch strukturiert und intensiviert, erste „Regeltreffen“ fanden statt. Und natürlich bündeln wir unsere vorhandenen Ressourcen auf die anstehenden Projekte, die wir vorantreiben möchten. So fokussieren wir uns auf wenige Themen!
Das haben wir vor
Bei alldem bleibt ein Thema vordringlich: die finanzielle Situation, die Entwicklung und Stabilität unserer Genossenschaft! Hier hat Karl im vergangenen Jahr eine sehr wertvolle Grundlage geschaffen, auf der wir aufsetzen. Ihm nochmals unser ausdrücklicher Dank dafür! Ohne diese wertvolle Vorarbeit wäre die Zukunft von Permagold deutlich ungewisser! Doch die riesige Herausforderung bleibt, unsere finanziellen Altlasten weiter kontinuierlich abbauen sowie die laufenden Kosten decken zu können!
Darüber hinaus wollen wir aber nun auch noch investieren in die Projekte, die wir uns vor längerer Zeit vornahmen und die Projekte, die sich erst vor kurzem ergaben! So konzentrieren wir uns auf die Realisierung der schon im letzten Jahr geplanten Permakultur-Plantage in der Gemeinde Nebelschütz in der Lausitz! Dieses ist unser Haupt- und wichtigstes Projekt! Aber hierzu später mehr! Aber es gibt weitere Bereiche, mit den wir uns gezielt beschäftigen. So gibt es Überlegungen und Verhandlungen, in Stadtnähe Dresden eine Gemüse-Plantage anzulegen mit dem Ziel, kurzfristig Erlöse zu erwirtschaften. Und wir werden unsere Anstrengungen verstärken, Planungsaufträge für Permakulturen zu verkaufen. Hier tut sich auch schon etwas. Und wir suchen ständig weiter nach Möglichkeiten, das Thema Permakultur voranzubringen.
Entwicklungen mit Corona
In unseren Reihen haben wir uns die Frage gestellt, in wie weit die aktuelle Krise unsere Aktivitäten beeinflussen wird. Im Ergebnis werden offensichtlich mehr Chancen für unsere Idee und unser Tun erkannt als potenzielle Risiken. Nicht nur wir schätzen ein, dass nach dieser Krise vieles anders sein könnte. Im Sinne unserer Ausrichtung könnte dies bedeuten, dass ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden wird. Das Kaufverhalten wird sich ebenso verändern wie das gesellschaftliche Miteinanderumgehen, beides durchaus auch im positiven Sinne. Das Bewusstsein der Menschen und der Unternehmen wird gerade hinterfragt und umgebildet. Viele Menschen werden nach der Krise sicherlich anders denken, was die Eigenversorgung betrifft. Es könnten resiliente und autarke Systeme zukünftig einen höheren Stellenwert bekommen. Und Permakultur könnte eine vermittelnde Position zwischen den konventionellen Landwirtschaftsverbänden und den Naturschutzverbänden einnehmen. Doch es bleibt ein Blick in die Glaskugel!
Was uns aber in jedem Fall umtreibt, und da sind wir bei den Risiken, dass die Bedeutung unserer Idee zumindest vorübergehend in den Hintergrund treten könnte. Dies könnte bedeuten, dass die Bereitschaft, sich für die Idee Permakultur einzusetzen und Geld zu geben, nicht den unsererseits benötigten Drive erhält oder gar abnehmen könnte. Beide Effekte gefährden jedoch die Umsetzung unserer mittlerweile recht konkret werdenden Projekte! Ohne auch weiterhin neue Mitglieder und zufließende Gelder werden wir die baldige Realisierung nicht erreichen können! Das darf nicht sein! Daher bitten wir Euch, unterstützt unsere gemeinsame Idee und Überzeugung weiterhin aktiv mit Wort und Tat!
So steht es um PG
Wie oben bereits beschrieben, haben wir ein schweres finanzielles Erbe zu bewältigen! So gilt es, noch nennenswerte finanzielle Altlasten zu bedienen und kontinuierlich abzubauen. Hieraus ergeben sich monatliche Verpflichtungen und es fallen monatliche laufende Kosten, auch wenn diese auf ein Minimum reduziert werden konnten. Beides bedienen wir derzeit aus unseren liquiden Mitteln. Aber auch die sind begrenzt und sollen eigentlich in unsere Vorhaben gesteckt werden. Kurzum, unser Kind Permagold muss weiterhin mit viel Herzblut und eben auch finanzieller Unterstützung weiter gehegt und gepflegt werden damit in ein paar Jahren die Etablierung einer erwachsene Genossenschaft gelingt.
All unsere in den letzten Wochen und Monaten realisierten Aktivitäten konnten nur stattfinden aufgrund des hohen persönlichen ehrenamtlichen Engagements der Akteure!
Um langfristig bestehen und unsere Vorhaben realisieren zu können, bedürfen wir weiterer finanzieller Zuwendungen. Dies zumindest so lange, bis die Erträge aus den Projekten die monatlichen Kosten decken. Sollte es uns gelingen, unser Projekt „Meußlitz“ kurzfristig zu realisieren, werden wir bei entsprechendem Zuspruch von Euch, liebe Mitglieder, auch sehr bald mit Erlösen und somit positiven Erträgen rechnen können!
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