“Permakultur ist das Schaffen von kleinen Paradiesen hier auf der Erde.” sagte Bill Mollison
“Permakultur ist das Schaffen von kleinen Paradiesen hier auf der Erde.” sagte Bill Mollison, einer der prägenden Persönlichkeiten der Permakultur, einst und traf damit genau ins Schwarze. Aber wie genau kam er eigentlich dazu?
Wer ist Bill Mollison?
Bruce Charles Mollison, so sein eigentlicher Name, wurde 1928 auf der australischen Insel Tasmanien geboren, mitten in eine Zeit hinein, in der die Industrialisierung der Landwirtschaft gerade an Fahrt aufnahm und agrarwisschenschaftliche Innovationen immense Leistungssteigerungen versprachen. In jungen Jahren war er nur gering von diesen Entwicklungen betroffen, da er in der familieneigenen Bäckerei aushalf oder sich als Fischer, Traktorfahrer und Müller über Wasser hielt. Erst im Jahre 1968 begann er seine akademische Karriere als Psychologie Dozent an der Universität in Tasmanien, wo er die Abstammung der heimischen Aborigines erforschte. Völlig begeistert von ihrer Fähigkeit, vorhandene Ressourcen stets wiederzuverwenden wuchs sein Interesse von hier an für Nachhaltigkeitsthemen.
Er begann mit seinem Schüler David Holmgren in den kommenden Jahren die Methoden der industriellen Landwirtschaft, wie sie selbst in modernsten Forschungseinrichtungen praktiziert wurden, in Frage zu stellen. „Ich glaube, ich kann ein System schaffen, das besser funktioniert als das, was ich mir gerade ansehe.“, formulierte er und sprach damit die Problematik der schwindenden Biodiversität an, die seiner Meinung nach auf die übermäßige Nutzung von Monokulturen zurückzuführen ist. Sie machen es notwendig chemische Düngemittel und Pestizide einzusetzen, die den Böden nachhaltig Schaden zufügen und ihm keine Substanz bieten sich selbst zu regenerieren.
Um seine Erkenntnisse durch die Beobachtung der Natur zu erproben und als Alternative zu beweisen, kaufte er sich 1972 ein Stück Land und legte seinen eigenen Garten an. Hier setzte er ein Gestaltungsprinzip um, dass sich an naturnahen Kreisläufen orientierte und von Naturvölkern, wie den Aborigines und deren ausgeklügelten Kulturtechniken inspiriert wurde. Am Vorbild von Masanobu Fukuoka, einem japanischen Praktiker, der bereits in den 1950er Jahren durch ortsangepasste Bodenbearbeitung unabhängig von chemischen Zusätzen anbauen konnte oder auch dem Höhenlinienprinzip von Ken Yeomans, gestaltete er seine verfügbaren Flächen.
In diesen geschlossenen Ökosystemen erforschte er die Wechselwirkungen verschiedener Teilsysteme aufeinander und betrieb erstmals permanente Agrikultur, was die „Permakultur“, also dauerhafte Landwirtschaft wie wir sie heute kennen, prägte. Den Erfolg spiegeln seine beiden Veröffentlichungen wider. Die Bücher „Permakultur I + II“ gelten als Bibel der landwirtschaftlichen Methodik, wurden in acht Sprachen übersetzt und über 100.000 Mal weltweit verkauft. 1981 erhielt er schließlich den alternativen Nobelpreis für seine Arbeit.
Die beiden Permakulturdesigner Markus und Daniel erklären dir im Video kurz was Permakultur ist.
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